Das JBO meldete sich nach 3-jähriger Corona-Zwangspause wieder mit seinem traditionellen Frühlingskonzert zurück – und das mit einem Knall! Im wahrsten Sinne des Wortes.
Es mag auf die Zuschauer*innen zuerst etwas chaotisch gewirkt haben. Unser Dirigent, Andreas Kamps, erscheint nach Ankündigung nicht auf der Bühne. Stattdessen klingelt ein Handy – und das mitten im Konzert. Immerhin passend zum Krimi-Spezial mit der Titelmelodie von Miss Marple. Andreas verspätet sich, er bittet André Unterloh für ihn einzuspringen. Natürlich ist André bereit dazu und liefert mit dem Vororchester das erste Stück des Abends ab. Der Applaus über das „Theme from Spider Man“ ist noch nicht ganz abgeebbt, da ertönt ein Schuss. Und André kippt von der Bühne. Spätestens jetzt ist klar – das hier wird ein Frühlingskonzert wie es zuvor noch nie gegeben hat. Wie der „Zufall“ es so will, befindet sich ein „Beamter vom RCC“ im Publikum, der sich prompt selbst zum Leiter der Mordkommission macht. Er beginnt sofort mit den Ermittlungen und fordert die Spurensicherung an, die kurzerhand das Publikum mit Absperrband einwickelt und den Tod des Vertretungsdirigenten feststellt. Die freiwillige Feuerwehr Hünxe (Einheit Drevenack) erklärt sich bereit den Toten aus dem Saal zu schaffen.
Andreas Kamps, der nun völlig außer Atem in den Saal rennt, wird prompt zum Hauptverdächtigen erklärt. Wie gut, dass Andreas ein Alibi hat. Er zieht ein Blitzer-Foto aus seiner Tasche. Manchmal kann halt sogar zu schnelles Fahren einen Vorteil haben. Fürs erste ist er hiermit entlastet. Da sich das Publikum natürlich nicht aus der Halle begeben darf – immerhin sind ja alle des Mordes verdächtig – beschließen der Kommissar und der Dirigent, dass es das Beste sei, wenn beide ihrer Arbeit nachgingen. Das Vororchester liefert für die nun beginnenden Ermittlungen den passenden Soundtrack und spielt „The Pink Panther“, das „Peter Gunn Theme“ und das „James Bond Theme“. Das Publikum ist begeistert und fordert eine Zugabe ein, die natürlich mit Freuden geboten wird. Mit „Hawaii 5.0“ verabschiedet sich das Vororchester.
Das Jugendblasorchester betritt den Tatort und untermalt die Stimmung an eben diesem mit dem „Symphonic Tatort“. Um die Ermittlungen voran zu treiben fordert der Kommissar Unterstützung an. Mit musikalisch äußerst passender Untermalung betritt „Miss Marple“ die Turnhalle und beginnt sofort mit den Ermittlungen. Hierbei ist keiner sicher. Sie nimmt sowohl das Publikum als auch die Musiker genaustens unter die Lupe.
Nach der Pause, in der das Publikum unter Widerwillen vom Kommissar dann doch kurz die Halle verlassen darf, um sich zu erfrischen, liegen dann auch die Obduktionsberichte vor. Eine etwas ungeschickte Polizeibeamtin verliest: Der Schuss kam von hinten links. Etwa aus den Reihen der Schlagzeuger?! Miss Marple nimmt die Musiker noch mal ins Visier ist sich aber nach einem tiefen Blick in deren Augen sicher – Schlagzeuger sind einfach keine Schlägertypen. Auch wenn die Posaunen Gegenteiliges behaupten.
Nach den Ehrungen (s. unten) fällt der Verdacht wieder auf Andreas Kamps. Immerhin erhielt er für seine 30-jährige Tätigkeit als Dirigent des Orchesters die goldene Ehrennadel mit Diamant. Eine solche Bereicherung kurz nach einem Mord könnte natürlich ein Motiv sein. Der Kommissar und Miss Marple ermitteln weiter, während das Jugendblasorchester den „Police Academy March“, „James Bond: On her Majesty’s secret service“, den „Kriminaltango“, das „Theme from The A-Team“, „Skyfall“ und „Charlie’s Angels“ spielt.
Eine Zeugenaussage bringt neue Bewegungen in den Fall. Jemand aus dem Publikum sah jemandem mit dem Auto weg rasen. Kurz nach dem Schuss. Und dass trotz der Tempolimits und der „Drempel“ rund um die Turnhalle. Wenn das mal nicht verdächtig ist! Die Halter*innenabfrage ist schnell erfolgreich und so kann die mutmaßliche Mörderin in die Halle geführt werden. Schnell gesteht sie und räumt ein, geschossen zu haben. Es war ein Auftragsmord! Aber wer war der Auftraggeber? Der Kommissar wählt die Nummer und ist sich sicher Andreas Kamps nun endgültig überführt zu haben, als dieser ans Telefon geht. Doch er schwört, es sei nicht sein Handy. Der Klingelton sei so einzigartig. Nur ein Musiker im ganzen Orchester hat genau diesen Klingelton. Wer gut aufgepasst hat, weiß wem das Handy gehört, was mit der Melodie von Miss Marple klingelt. André Unterloh, das Mordopfer selbst, war der Auftraggeber für den Mord des Dirigenten. Sein Wunsch selbst zum Dirigenten gemacht zu werden (immerhin scheinen Dirigenten hier mit Diamanten beschenkt zu werden) wurde ihm zum Verhängnis.
Wir bedanken uns bei den „Ermittler*innen“ vom Rheder Carnevals Club 1973 e. V. (RCC):
- Detlev Matenar als Leiter der Mordkommission
- Marion Bölting als Miss Marple
- Carolin Möllenbeck als Polizeibeamtin
Und natürlich auch bei Olivia Bröker, deren Geständnis als „Auftragsmörderin“ maßgeblich zur Aufklärung des Falls beigetragen hat.
Das Jugendblasorchester ist erleichtert. Einige brauchen trotzdem erstmal einen Drink. Einen Martini – geschüttelt, nicht gerührt. So lässt sich „James Bond 007“ gleich viel besser spielen. Das Publikum ist begeistert und fordert eine Zugabe. Und ohne Ohrwurm geht das Publikum nicht ins Bett. Eva Stratenwerth, Ina Terstegen und Therese Hemmert haben da nämlich was vorbereitet und während das Jugendblasorchester die Melodie von „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ spielt, singen sich die drei in Nachhemden bekleidet die Seele aus dem Leid. Das begeistert das Publikum noch mehr und erneut kommt die Forderung nach einer Zugabe. Mit „Les Gendarmes de St. Tropez“ verabschiedet sich das Jugendblasorchester nun endgültig vom Publikum.
Aufgrund der Jahre, in denen kein Konzert gespielt werden konnte, war die Liste der Ehrungen in diesem Jahr besonders lang. Wir gratulieren allen Musiker*innen, die in diesem Jahr geehrt wurden:
Ehrennadel in Bronze für 10-jährige aktive Tätigkeit:
- Ina Benninghoff
- Finn Feldkamp
- Steffen Feldkamp
- Jean Paul Gatzke
- Gina Günter
- Julia Hörnscheme
- Victoria Rath
- Florian Schmidt
- Julius Schmitz
- Leonard Schmitz
- Linda Seuken
- Angelika Szymiczek
- Jan Terstegen
- Lea Willegalla
- Celine Winterboer
- Merle Wölker
Ehrennadel in Altsilber für 20-jährige aktive Tätigkeit:
- Beate Bernschneider
- Sarah Binnenbruecker
- Simone Boie
- Anna Driesen
- Lisa Driesen
- Dorothee Engelhardt
- Lina Ernesti
- Melanie Fölting
- Jens Klebert
- Anna Köster
- Lena Köster
- Julia Lange
- Jan Makosch
- Lars Modrow
- Erik Pollmann
- Malte Schneider
- Marvin Scholten
- Lisa Schulte-Bunert
- Sarah Schwarz
- Paul Stolpe
- Martin Walter
- Frank Wernecke
- Nadine Ziegler
- Tamara Boie
- Juliane Kanak
- Anna Kleinheßling
Ehrennadel in Silber für 25-jährige aktive Tätigkeit:
- Christina Cielcielski
- Sarah Kerpen
- Gerrit Klees
- Christian Lohmann
- Pia Marecek
- Nils Schneider
- Soeren Schulte-Bunert
Ehrennadel in Gold für 30-jährige aktive Tätigkeit:
- Sara Anton
- Tabea Hutmacher
- Philipp Letzner
- Katrin Maas
- Karin Meyering
- Kerstin Terstegen
- Andre Unterloh
- Yvonne Unterloh
- Timo Joormann
- Julia Floeer
Ehrennadel in Gold für 40-jährige aktive Tätigkeit:
- Isa Feldkamp
- Stefan Hutmacher
- Dirk Rupp
- Marc Rupp
- Ralf Terstegen
- Yvonne Ufermann-Puhlemann
Zudem werden die folgenden Musiker*innen für die erfolgreiche Teilnahme an den D-Lehrgängen des Volksmusikerbundes geehrt.
D1:
- Lasse Gerigk
- Therese Hemmert
- Sophie Hölser
- Eva Stratenwerth
- Ina Terstegen
- Imka Limberg
- Finja Haupt
- Abigail Ingendoh
D2:
- Julius Baumeister
- Hendrik Limberg
Von der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände e. V. geehrt werden zudem:
30 Jahre Dirigententätigkeit : Dirigentennadel Gold mit Diamant
- Andreas Kamps
10 Jahre Vorstandsarbeit: Verdienstmedaille Bundesvereinigung deutscher Musikverbände e.V. für besondere Verdienste Bronze
- Anna Lisa Kok
15 Jahre Vorstandsarbeit: Verdienstmedaille Bundesvereinigung deutscher Musikverbände e.V. für besondere Verdienste Silber
- Philipp Letzner
Auf unserer Instagram-Seite gibt es noch mehr Fotos von unserem Konzert-Wochenende und den Mord nochmal als detaillierte Fallakte:
Instagram Beitrag zu den Frühlingskonzerten 2023