Das Jahr ist noch jung und der Ein oder Andere und die Natur wirken noch etwas verschlafen. Doch wenn man am 21.01.2017 an der Aula der Gesamtschule Hünxe vorbei ging konnte man Töne und Melodie probender Orchester vernehmen. Denn hinter verschlossenen Türen bereiteten sich gleich zwei Orchester mit einer Generalprobe auf ein morgiges Konzert vor.
Der Grund: Das Jugenblasorchester Drevenack und das Orchester der Blasmusik Wulfen luden zum Neujahrskonzert ein.
Die meisten Besucher kennen das Neujahrskonzert allerdings etwas anders. Früher lud traditionell das Blasorchester Drevenack Anfang des Jahres zum Konzert. Doch im letzten Jahr gab es eine Premiere. Nachdem das Jugend- und das Blasorchester Drevenack zusammengelegt wurden bekam dieses „neue“ Orchester zum Jahresbeginn für das Konzert noch Unterstützung von den Musikern der Blasmusik Wulfen. Diese Premier kam bei den Besuchern so gut an, dass es keinen Zweifel gab es in diesem Jahr zu wiederholen.
Für uns Musiker ist dies auch eine besonders freudige Situation. Denn bereits am Samstag bei der Generalprobe konnte man gespannt den Klängen des anderen Orchesters lauschen und war so noch motivierter und gespannter auf das anstehende Konzert.
Am Sonntag hieß es dann volle Konzentration und mit viel Freude dem gespannten Publikum das in vielen Proben Erlernte zu präsentieren. Den Anfang machten die Musiker aus Wulfen.
Nach der Begrüßung durch die erste Vorsitzende Anne Stoffel erklang die Melodie der Stückes „The last oft the Mohicans“ von Trevor Jones Arr. John Glensk Mortimer. Ein Imposantes Stück, welches das Konzert gebührend eröffnete. Danach führte Mareike Hülsmann als Moderatorin durch das Programm. Es folgten die Stücke „Kleine ungarische Rhapsodie“ von Alfred Bösendorfer, „Pfennigfuchser Polka“ von Rolf Schneebiegl/Walter Scholtz, Arr. Thorsten Reinau, „Westernhagen on Tour“ Arr. Manfred Schneider und „Don Quixote“ (Marche Grotesque) von Theo Rupprecht, Arr. Simon Felder. Die Stücke wurden alle mit viel Überzeugung und großer Bravour von den Wulfener vorgetragen. Für uns Drevenacker war die erste Hälfte aber keineswegs langweilig. Hinter den Kulissen lauschten wir gespannt den Klängen des anderen Orchesters und fieberten an schwierigen Stellen mit. Anhand des starken und langanhaltenden Applauses konnten alle Musiker erkennen dass es auch dem Publikum gefiel. Die mitreißenden Stücke kamen sehr gut an. Nach einer 20 Minütigen Pause wechselte sich das Bühnenbild. Denn nun hatten wir Drevenacker Platz genommen. Wir präsentierten dem Publikum die Stücke „Gibralta“ von Richard Waterer Arr. Paul Gregoor, „Grand Walkaround“ (aus Cakewalk) von Louis Moreau Gottschalk, Arr. Paul Gregoor, „Beliebte Annen-Polka“ op. 137 von Johann Strauss (Vater), Arr. Paul Gregoor, „Selections from Starlight Express“ von A.L. Webber, Arr. Jerry Nowak und „Mambo“ (aus West Side Story) von Leonard Bernstein, Arr. Michael Sweeney. Auch wir vernahmen großen Applaus des Publikums und waren alle stolz auf unsere Leistung.
Ein Höhepunkt war die Ehrung unseres langjährigen Orchestermitgliedes Stefan Hutmacher wozu das Konzert als perfekte Plattform diente. Im Auftrag des Volksmusikerbundes NRW wurde ihm von dessen Vizepräsidenten, Bernd Ingenbleck, der Landes-Ehrenteller und damit die höchste Auszeichnung des Verbandes überreicht. Damit wird sein über 17 Jahre unermüdliches ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Funktionen für den Kreismusikverband Wesel gewürdigt. Mit Standing Ovation begleiteten wir Stefan nach vorne wo er seine Auszeichnung entgegen nahm. Er ist und bleibt eines unserer wichtigsten Mitglieder. Denn nicht nur als aktiver Musiker, sondern auch als jahrelanger Dirigent stand und steht er allen Orchestern des Jugendblasorchesters zur Seite. DANKE Stefan!!!!!
Apropos Dirigent… Unsere Dirigent Paul Gregoor hatte an diesem Abend mit Sicherheit keine Langeweile. Denn nicht nur als Dirigent der Drevenacker stand er auf der Bühne. Nein, auch die Wulfener hatte er fest in seiner Hand und präsentierte dem Publikum auch dieses Orchester als Dirigent.
Und so war es auch keine Überraschung, dass nach den Schlussworten beider Vorsitzenden Anne Stoffen und Yvonne Unterloh, der Schluss des Konzertes von allen Musikern gemeinsam gespielt wurde. Mit dem Lied „Ich Spiel für mich (Westallgäuer)“ von Fr. Finkel, Arr. Paul Gregoor, löste Paul noch sein Weihnachtsgeschenk an seinen Vater ein. Denn vor einigen Wochen versprach er ein Stück extra für ihn zu spielen. Die Anmoderation übernahm er dann auch selbst. Allerdings auf Niederländisch was bei den meisten Besuchern eher Fragezeichen ins Gesicht zauberten. Doch als das Lied mit Flügelhorn Solo begann verflogen die Fragezeichen und die Melodie lud zum Träumen ein. Als Abschluss ertönte noch ein gemeinsamer Marsch und alle beteiligten, egal ob Besucher oder Musiker, hatten ein großes Grinsen im Gesicht und freute sich über das gelungene Konzert.
Für uns Musiker klang der Abend mit gemeinsamen Aufräumen und anschließender Suppe aus. Es ist wirklich toll ein Konzert mit zwei Orchester zu spielen. Nicht nur das reinhören in andere Klänge, sondern auch das Miteinander macht sehr viel Spaß. Man lernt neue Menschen kennen und ist durch die Musik direkt auf einem gemeinsamen Nennen und kann so neue Freundschaften bilden.
Dieses Konzert zeigt deutlich: Musik verbindet!!!
Bericht: Simone Boié