Als der Bus donnerstags gegen vier mit Sack, Pack und Instrumenten beladen war, machten sich um die fünfzig Musiker auf den Weg in die Eifel. Der Bus, der von unserem Lieblingsbusfahrer Frank Brändel gefahren wurde, steuerte geradewegs die Jugendburg Blankenheim an.
Nach einer gemütlichen Busfahrt, wurde zunächst zu Abend gegessen und die Zimmer bezogen. Gegen kurz nach sieben Uhr stand schon die erste Probe auf dem Plan. Allerdings war noch nicht das Konzertprogramm an der Reihe, sondern es wurde erst einmal das Repertoire für die Schützenfestsaison unter der Leitung unseres Dirigenten Paul Gregoor aufgefrischt.
Nach der Probe stand noch eine Generalüberholung der Marschmappen auf dem Programm. Gemeinsam saß man im Rittersaal und sortierte, schnibbelte und heftete schließlich die Noten ein. Doch am Freitagmorgen fanden sich Alle nach dem Frühstück bereits um neun Uhr zu einer weiteren Gesamtprobe in der Vogtei ein. Erstmals bekam die Burg unser Konzertprogramm 2012 zu hören. Nach der Mittagspause wurde weiter geprobt und auch nach dem Abendessen wurde der Ansatz noch ein wenig strapaziert. Jedoch sollte es gegen kurz nach neun für elf Leute aus unseren Reihen ernst werden. Denn diese neuen Gesichter mussten sich der traditionellen Musikertaufe stellen. Fröhlich wurden sie in ihre T-Shirts gekleidet und wurden von einem gutgelaunten Orchester und Inka Bause zum Scheunenfest im Rittersaal empfangen.
Nachdem sie sich drei schwierigen Prüfungen, Geschmackstest, Hindernisparcours und Eiersuchen, unterzogen hatten, begleitete man unsere neuen Gesichter, darunter auch Paul Gregoor, in den Hof zum eigentlichen Taufakt. Zufrieden und mit bestem Sekt geduscht, waren sie nun echte JO-ler und das wurde kräftig im Burgverlies gefeiert, allerdings keine Entschuldigung um nicht am nächsten Morgen wieder pünktlich in der Vogtei zu sitzen: Denn wer feiern kann, kann auch proben und das stellten wir unter Beweis. Außerdem sollte es nach dem gemeinsamen Vormittag nach dem Mittagessen mit der ersten und einzigen Satzprobe des Wochenendes weitergehen.
Dort probten die einzelnen Sätze noch einmal die Stellen, an denen es bis dato haperte. Man traf sich beim Abendessen wieder, was an diesem Abend etwas ganz Besonderes sein sollte. Wir trafen im Rittersaal ein und fanden statt den kleinen Tischen ein große Tafel vor, an der alle vor Tonkrügen- und Bechern und Holzbrettern Platz nahmen, denn es war ein Ritteressen mit Hähnchenkeulen, Kartoffelspalten, Krautsalat und Kräuterquark geplant. Nachdem alle „Ritter“ satt und zufrieden waren, fügten wir in einer Gesamtprobe die Ergebnisse des Nachmittages zusammen. Gegen 21 Uhr kehrten wir in den Rittersaal zurück, um uns satzweise der Challenge „Mein Satz kann“ zu stellen. Die charmanten Moderatoren führten durch ein heiteres Abendprogramm bei dem die Satzleiter mit den Fähigkeiten der Landsleute pokerten. Die Chips wurden beispielsweise darauf gesetzt, wie lange die Luft angehalten werden kann oder wie viele unterschiedliche Lebensmittel geschmeckt werden. Es gab jedoch auch knifflige Aufgaben wie beispielsweise sechs Schokoküsse innerhalb von 30 Sekunden zu Essen, denn die Satzleiter hatten das Gebot der Stunde ziemlich in die Höhe getrieben und so die Messlatte unerreichbar hoch gelegt. Der finalen Aufgabe stellte sich jedoch der Tuben- und Schlagzeugsatz, die in einem ihrer Gesichter 27 Wäscheklammern platzieren mussten. Sie meisterten die Aufgabe und standen nun als glorreiche Sieger da.
Danach traf man sich im Burgverlies um ihren Sieg und die insgesamt gelungenen Tage ein letztes Mal zu feiern. Am Sonntagmorgen wurde ein letztes Mal das Konzertprogramm geprobt und wir konnten feststellen, dass der Klang schon sehr überzeugend war. Müde und doch zufrieden beluden wir den Bus und machten uns nach diesem gelungenen Wochenende, nach einer Henkersmalzeit, auf den Weg nach Hause. Gegen 16 Uhr waren wir wieder in Drevenack am Marktplatz, luden alles aus und fielen vermutlich zu Hause sofort in die Betten.