Adieu La France!
„Da wo Licht ist, fällt auch ein Schatten“ heißt ein Sprichwort. Auch über dem 25-jährigen Jubiläum des JBO liegt ein Schatten, der vor allem die Mitglieder von Haupt- und Blasorchester sowie den gesamten Vorstand bedrückt. Unser langjähriges Partnerorchester Harmonie Jeanne D´Arc Bruz hat sich nach 33 Jahren aktiver musikalischer Arbeit aus personellen Gründen aufgelöst. Damit geht nicht nur eine 18-jährige Freundschaft verloren, sondern auch ein schönes, immer wiederkehrendes Reiseziel und die Chance auf neue Erfahrungen im französisch-deutschen Verhältnis.
Dieses Verhältnis ist hier nicht (nur) politisch, sondern musikalisch und natürlich auch Party-mäßig gemeint. Uns allen werden die regelmäßigen Besuche in der Bretagne sowie die Gegenbesuche der „Harmonie“ (der letzte zum 20-jährigen Bestehen des JBO in 1999) in guter und lustiger Erinnerung bleiben. Neben den allgegenwärtigen Sprachproblemen, die – trotz Crash-Kursen oder hart erarbeitetem Schul-Französisch – häufig in wilde Gestik und Mimik ausarteten, zählte auch das Erlernen von traditionellen bretonischen Tänzen zu den oft witzig-missverständlichen Seiten dieses Austauschs. Trinklieder wie die „Fete de la biere“, „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ und das Daumen-nach-oben-Füße-nach-innen-usw-Spiel sind seit langem ein fester Bestandteil der (berüchtigten) JBO-Partys und trugen immer zur Belustigung, aber hierdurch zur Verständigung der beiden Gruppen bei. Aus dem Austausch, bei dem die Unterbringung jeweils in Gastfamilien organisiert war, entstanden nicht selten viele Brieffreundschaften, teilweise sogar mehr als das…
Partnerorchester Harmonie Jeanne D´Arc Bruz im Centro
Unvergessen bleibt auch die letzte Fahrt nach Frankreich im April 2001, als wir in Sommerkleidung an der Atlantikküste lagen und die Sonne und die Meeresbriese genießen konnten, als der Anruf aus der Heimat kam: In Deutschland schneit´s! Ostern im Schnee in Nordrhein-Westfalen, unsereins feierte Ostersonntag mit Barbecue im Garten der Gastfamilie. Ob die Weinprobe in einem alten Weingut in der Nähe von Bourdeaux oder allgemein die gute Stimmung an den anschließenden psychischen Verwirrungen Schuld waren, ist bis heute ungeklärt. Aussagen wie „das sind keine Masten, das sind alles Ufos und die Außerirdischen kommen uns gleich holen“ und ausgedehnte Kissenschlachten in der Jugendherberge von La Rochelle, in der wir vier Tage verbrachten, waren jedenfalls nur einige der Folgen dieser Fahrt.
Gerne hätten wir auch an unserem diesjährigen Jubiläum wieder ein buntes Bild aus unseren roten Uniformjacken und den Jacketts der Franzosen, die wahlweise violett oder bunt gemischt waren, auf der Bühne dargeboten.
Von einem abwechslungsreichen musikalischen Programm einmal ganz abgesehen.
Für uns heißt es natürlich „The Show must go on“ und das 25-jährige Bestehen des JBO wird vom 20. bis 23. Mai ausgiebig und vielfältig gefeiert.
An dieser Stelle möchten wir aber einmal ein dickes „MERCI“ für die schönen Jahre und die gemeinsamen Erlebnisse nach Frankreich schicken. Und vielleicht… Da wo ein Ende ist, ist auch immer Platz für einen Neuanfang. Und falls dafür irgendwann mal ein Partnerorchester gesucht wird – Wir stehen gerne zur Verfügung!